Nachkrieg und 50er Jahre in der BRD
Am Sonntag, 24.10. 2021 um 18:00
Ungewöhnliche Mischung aus bravouröser musikalischer Unterhaltung und fundierter Übermittlung historischer Hintergründe. Wie sich die drei Künstler auf ihrer Zeitreise die Bälle zuwerfen – das erregt nicht nur Heiterkeitsstürme sondern berührt zutiefst.
Protokoll einer dramatischen Zeit haben Anatol Regnier, Schriftsteller, Chansonsänger, Gitarrist und Wedekind Enkel und Julia v. Miller ihre Zusammenstellung von lebendigen, gut recherchierten Texten und Schlagern Songs und Liedern genannt und dramatisch war sie wirklich.
Die Stunde Null gab`s nicht, das Land war kaputt, aber der Spuk war vorbei, man konnte wieder träumen. Ein unendlich süßes Gefühl der Freiheit tat sich auf, besonders wenn man das Glück hatte in der amerikanischen Zone zu wohnen. Wie lässig saßen die GI´s auf ihren Jeeps, wie entspannt rollten ihre Reifen über das Pflaster, wie betörend war der Klang ihrer Musik !
Daneben Millionen Vertriebener, endlose Namenslisten des roten Kreuzes, verlesen im Radio, Night Clubs der US- Soldaten, Zigarettenwährung. Entnazifizierung. Riesig der Schatten der Vergangenheit, die Schuld erdrückend, das Schweigen übergroß.
Dann Wirtschaftswunder, Aufschwung, Adenauer-Zeit. Jahre voller Widersprüche und verborgener Emotionen, aber auch voller Tatendrang, Aufbauwillen, Leistung.
Mit: Julia von Miller, Anatol Regnier und Frederic Hollay